Kappelgasse, 2003

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Gmünd nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis
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Zitat aus der Gmünder Tagespost vom 10. April 2002
Gotteszeichen am Finanzamt oder Unfug?
Glaubensgruppe stellt Fotos von Gmünder Lichtspiegelungen
ins Internet /Wissenschaftler: Unfug
Sind es nun Zeichen eines gottgleichen
Wesens oder simple Spiegelungen in Hausfenstern? Auf jeden Fall
reihen auffällige Lichtzeichen an Hauswänden Schwäbisch
Gmünd in eine Reihe mit Berlin, Hamburg, München und sogar
Denver. Was steckt dahinter?
SCHWÄBISCH GMÜND Selbst an der Wand des Finanzamtes
in der Augustinerstrasse erschienen sie letzte Woche und Frank Reichelt
hat Recht: Zwar werden die hellen Flecke durch Sonnenlicht, das
in den Fenstern des gegenüberliegenden Hauses reflektiert wird,
erzeugt aber die Form der Fensterscheiben geben sie überhaupt
nicht wieder. Eher ähneln sie einem an den Ecken ausfransenden
Streifen, dem Element eines (nicht vorhandenen) Ziergitters
oder einem Kreuz, letztere Interpretation gibt Reichelt.
Der junge Mann hat eine ganze Reihe solcher und ähnlicher Lichtzeichen
an Gmünder Hauswänden fotografiert, die Bilder sind inzwischen
im Internet abzurufen zusammen mit den Deutungen, die eine
international vernetzte Gemeinschaft ihnen zuschreibt. Es seien,
so erläutert Frank Reichelt Unwissenden, Zeichen eines gottgleichen
Wesens, eines sogenannten Weltlehrers. Ebenso wie vor ihm schon
Persönlichkeiten wie Buddha oder Christus sei dieser Gelehrte
mit Namen Maitreya dazu da, der Welt und der Menschheit neue Impulse
zu geben. Da er aber noch nicht selbst erscheinen könne, sende
er Zeichen. Das sei kein gewöhnliches Sonnenlicht, betont Reichelt:
Es seien Strahlen besonderer Energie, die auch gesundheitsfördernd
und luftreinigend wirkten.
Gmünd sei kein auserwählter Ort: Der Anhänger Maitreyas
geht davon aus, dass die Strahlen in sehr vielen Städten auftreten,
aber eben nur von Eingeweihten erkannt werden. Reichelt ist solch
ein Eingeweihter, Mitglied der sogenannten Transmissionsgruppe Schwäbisch
Gmünd. Solche Gruppen treffen sich vorwiegend zur Meditation,
um wie Reichelt sagt damit die Energie, die der Weltlehrer
sende, herunterzutransformieren und so für die
Menschen bekömmlicher zu machen. Reichelt koordiniert auch
die Arbeit der anderen Gruppen in Baden-Württemberg. In Gmünd
hat er noch nicht viele Mitstreiter gefunden: Die Transmissionsgruppe
bestehe derzeit aus zwei Mitgliedern.
Naturwissenschaftler wundern sich über diesem mangelnden Erfolg
kaum: Die scheinbar so mysteriösen Erscheinungen an Gmünder
Hauswänden seien in der Optik als kissenförmige
Verzeichnung bekannt, sagt Herbert Schneckenburger, nachdem
er die Bilder im Internet gesehen hat. Der Professor für Physik,
Optik und biomedizinische Technik an der Fachhochschule Aalen führt
die Licht-Kapriolen auf Spannungen in den Fenstergläsern, die
das Licht reflektieren, zurück. Besonders bei älteren
Fenstern, aber auch bei Doppelscheiben komme so was häufiger
vor.
Walter von Loucadou, Leiter der Parapsychologischen Beratungsstelle
in Freiburg drückt es noch drastischer aus: Unfug
sei Reichelts Erklärung, Unebenheiten der Fenster seien die
Ursache. Die meisten Fenster seien schon von der Herstellung nicht
ganz eben. Durch den Wind oder durchs Öffnen und Schließen
einer Zimmertür könnten Scheiben zudem minimal verbogen
werden und dann solche Lichtkreuze reflektieren. Loucadou,
der schon mehrfach in Gmünd referiert hat, bietet jede Wette
an: Hier ist keine übernatürliche Macht am Werk,
sondern Physik.
Aufgrund des höheren Sonnenstandes
im Sommer sind die Lichtkreise tagsüber eher auf der Straße
oder dem Fußweg zu sehen, in den Abend- und Morgenstunden
spiegeln sie sich wieder auf Häuserwänden u.ä. Wir
veröffentlichen auch gern Ihre Lichtkreisfotos. Bitte per email
oder Post an uns schicken.
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